… Life’s better in board shorts … The big report …

Vorwort:

Lasst euch nicht vom Country Hopping in diesem Bericht verwirren, es ist nicht chronologisch angeordnet. Die Texte sind allem voran bei Stopover’s an Flughäfen entstanden 😉

Wie schnell die Stunden, Tage und Monate doch dahin fliegen während einer Reise. So sitze ich zur Zeit in einer Holzhütte in den wunderbaren Philippinen, in welche ich mich durchaus ein wenig verliebt habe. Da wären wir auch schon bei der Überschrift, ich hatte das Gefühl, dass diese Reise unbedingt in Badehosen und FlipFlops beendet werden muss, Life’s better in Board Shorts! True that!

Was bisher geschah:

Wir wackelten über die Ponte Vecchio in Florenz, liessen uns durch das Kolosseum in Rom führen. Wir sassen knapp 30 Stunden in Flugzeugen der Kuwait Airways um über Kuwait und Bangkok nach Manila zu gelangen. Die Jeepneys, Tricycle, Bunkas und AirAsia Airbus Maschinen brachten uns an die schönsten Plätze der Philippinen. Mit Tuktuks und Nachtzügen tuckerten wir durch Bangkok und den Rest von Thailand. Roller, Taxis und unsere Füsse begleiteten uns durch das Nachtleben Vietnams. Minivans, Pferde und Kamele ebneten uns den Weg durch die Mongolei, während wir in China und Japan mit Hochgeschwindigkeitszügen und der Metro die weiten deren Länder und Ecken der Städte eroberten.

Cook Inseln, Rarotonga:

Nach unserem kurzen Tokyo Abenteuer flogen wir mit Air NewZealand nach Auckland und weiter nach Rarotonga auf den Cook Inseln. Ich freue mich auf den Strand, auf die Palmen, welche zu gegebener Zeit ihre Kokosnüsse mit uns Menschen teilen, auf das Meer, welches wieder so grossartig klar und rein scheint, so dass man die Unterwasserwelt ohne Schnorchel und Taucherbrille erforschen kann, nur mit einem Blick von einem dieser lokalen, schlecht gewarteten Booten, welche mehr Charme haben als ein gängiges Rheinschiff.
Der Pilot der besten Airline mit welcher ich bisher das Vergnügen haben durfte gibt das Wetter und die Temperaturen kurz vor der Landung durch:” Ladies and Gentlemen, Boys and Girls, we’re approaching at Rarotonga, air temperature is about 26°, bright sky, no clouds, its gonna be awesome”.

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Gute Aussichten für uns. Nach einer Fahrt in unsere kleine bescheidene Hütte, welche uns nach Ankunft nur positiv überrascht, stehen unseren Plänen nichts mehr im Weg. Die Insel ist grossartig, wir mieten Roller um von einem Strand an den nächsten zu fahren. Die Rarotongische Fahrprüfung wird leider nicht auf anhieb von allen bestanden … shit happens. again 😉 .Sind wir uns ja mittlerweile gewohnt. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir hier auf hohem Niveau die ‘shit happens’ von uns lassen. Möglicherweise wären einige, welche diesen Blog verfolgen, jetzt wohl auch gerne auf den Cooks, jop, kann ich verstehen. We’re not complaining, we’re just saying … Haben wir zu einem früheren Zeitpunkt mal gelernt…

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China, Beijing – Suzhou – Shanghai:

Wir verabschiedeten uns beim Fahrgestellwechsel an der Mongolisch-Chinesischen Grenze. Zumindest, was der Blog angeht. Der Zug fuhr erstaunlicherweise weiter, er schlängelte sich förmlich durch die Berge Chinas, bis er unter dem quietschen der Bremsen in einem der drei Bahnhöfe die Beijing besitzt, zum stehen kam.

Um die Geschichte von China zu starten, muss ich als erstes sagen, China ist aufregend, spannend, interessant, vielseitig, voller Smog und gefüllt mit interessanten Persönlichkeiten. Definitiv ein Land, welches ich künftig wieder bereisen möchte. Da sind zum einen Sehenswürdigkeiten in Beijing wie die verbotene Stadt und die grosse Mauer. Der Tiananmen Square, und ein Park, von dem mir im besten Willen der Namen nicht mehr einfällt. Dieser war auf jeden Fall direkt hinter dieser verbotenen Stadt, und bot einen Ausblick auf diese, welche noch besser war, als sie direkt von innen zu beäugen. Einige Tage verbrachte ich in Suzhou, einem ‘Vorort’ von Shanghai, welcher rund 3 Millionen Einwohner zählt. Ein grosses Dankeschön möchte ich hier noch an Lorna aussprechen. Es ist einfach klasse zu Reisen und neue Menschen kennen zu lernen. Lorna ist eine Bekanntschaft, welche wir beim Wandern in den Reisterassen von Batad machen durften. Eine nette Britin mit interessanten Geschichten in ihrem Rucksack. Man tauscht natürlich die Facebookdaten aus, um sich eventuell zukünftig mal zu treffen, wenn man die Länder der Personen besucht. Per Zufall erspähte ich dann – auf Facebook, wo sonst? I Like – dass Lorna nach Shanghai reisen wird, um an einer Privatschule Unterricht zu geben. Zitat:”Es gibt jetzt keine Entschuldigungen mehr, mich nicht zu besuchen”… Tja, timing ist ja bekanntlich alles, so durfte ich in einer wahnsinns Wohnung, in eben diesem 3 Millionen Vorort, im eigenen Zimmer mit Doppelbett die Tage verbringen. Herrlich.

Auch in diesem Sozhou beeindruckt – wie in Manila – die Kontroversen dieser Stadt. Vergleichen lassen sich die beiden Städte nicht mit Gebäuden oder Strassenzuständen, es ist mehr das Gefühl, dass einem diese Orte vermitteln. Zum einen sehe ich den alten Stadtteil, pretty little Old Town, mit seinen gemütlich wirkenden Einwohnern, welche keine hektik oder stress vermitteln und Freude ausstrahlen. Zum anderen Gebäude wie den Giant-Trouser, umringt von zahlreichen Baustellen und Neubauten, die in Dimensionen und baulicher Machbarkeit kaum zu toppen sind. Die Menschen rund herum wirken auf mich wie das genaue Gegenteil vom oben beschriebenen Gemüt. Sie wirken wie sich in Trance befindene Lemminge, die weder Gefühle zum Ausdruck bringen dürfen, oder vom vorgegebenen Leben abschweifen. Shanghai haut dich einfach nur vom Hocker. Neben der besten Backpack-Erfahrung auf dieser Reise, bietet die Stadt vieles, was ein westlicher Reisender von zu Hause kennt. Schade, dass mein Rücken wieder etwas Probleme macht. Das schränkt einen doch ein wenig ein.

Zurück nach Beijing. Am zweiten Tag begab ich mich direkt auf die Reise an ein Stück der – von Deutschen und Chinesen gemeinsam restaurierten – grossen Mauer. Nach einer zweistündigen Carfahrt mit einem Tourguide, der für sein Englisch den Oskar in der Kategorie ‘klingt-lustig-aber-leider-versteh-ich-nichts’ erhalten würde, parkierte unser Fahrer das nur spärlich besetzte Gefährt in einer freien Parklücke. Wie zu erahnen war, waren die 50$ all inclusive nicht wirklich all inclusive, so musste am Fusse des Berges, über welche die Mauer führte, noch ein 20$ Ticket für das Cablecar gekauft werden. Natürlich kannst du den Weg auch zu Fuss bestreiten, bei einer totalen Besuchszeit von 3 Stunden ist das leider etwas knapp, wenn der Aufstieg zur Mauer zu Fuss alleine schon 2 Stunden dauert. Not complaining, just saying 😉 … Der schnelle Weg lohnt sich auf jeden Fall. Die Mauer ist gigantisch, nicht gigantisch oder übermässig breit oder hoch. Aber du kannst dir kaum vorstellen, wie dieses extrem lange Bauwerk zu dieser Zeit in diese hügelige Landschaft gepflanzt wurde. Das raubt dir den Atem, so richtig. Highlight!

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USA, San Francisco – Burning Man – Las Vegas:

Jetzt kommt’s, Amerika. Ha, unglaubliche drei Wochen. Vom Sunshine State, lovely California geht’s in die Wüste nach Nevada, um am Burning Man Festival unglaubliche Erfahrungen zu machen, und danach nach Las Vegas, um das ganze Geschehene zu verarbeiten.

Unser Flug von den Cook Inseln nach Los Angeles war ca. 4 Stunden verspätet. So verpassten wir auch den Anschlussflug in Los Angeles nach San Francisco. Nochmals ein Dankeschön an Air New Zealand, welche uns ins Hilton verfrachtete – ab und an kann so ein schönes Zimmer mit Doppelbett und Minibar nicht schaden, Schlaf ist wichtig, auch auf einer Reise. Am nächsten Tag flogen wir dann wie geplant weiter nach San Francisco. Unsere Mission war einigermassen klar. Vorbereitung fürs Burning Man. Wir brauchen:
– lustige Kleider
– Haufenweise Lichterketten
– Fahrräder
– 7 Liter Wasser pro Person pro Tag
– Nahrung für acht Tage Wahnsinn
– Babywipes (Erläuterung folgt)
– Bier
– Staubschutzmasken
– Essig
– Lippenpromade
– Erste Hilfe Kit
– usw.

Ja, wo soll man denn da anfangen? Wir beschlossen, dass wir als erstes einige lustige Kleidungsstücke kaufen wollen. So räuberten wir die 19te Strasse – welche wie es scheint, nur für Festivalbesucher des Burning Man existiert – auf und ab. Die Suche ist anstrengend, allem voran zu Dritt, da kommen einem die gewohnt gesunden amerikanischen Mahlzeiten gerade richtig. Burger und Fritten. By the way, in Vegas kannst du in einem Restaurant gratis Essen, solange du mehr als 300 Pfund wiegst. Die Wage für die Messung ist vor dem Restaurant, und ist gross genug, um einen PW wiegen. Hat dann leider doch nicht ganz gereicht, vielleicht nächstes Mal. Back to work. Clever wie wir sind, haben wir auch bereits in Japan Massnahmen getroffen, um uns das Leben einfacher zu gestalten. So bestellten wir über Amazon die unverzichtbaren Staubschutzbrillen, Meterweise Lichterketten und Ducttape. Als sogenannte Virgins des Festivals, ist es wirklich schwierig sich darauf vorzubereiten. Das Gefühl, nicht genug von etwas zu haben, oder sogar etwas zu vergessen, treibt dich förmlich in den Wahnsinn. Wir machen Listen, vergleichen unsere Einkäufe mit Freunden, die ebenfalls in die Wüste pilgern. Es ist immer dasselbe, du scheinst einfach nicht richtig darauf vorbereitet zu sein. Es gibt immer noch etwas, das jemand hat, und in seinen Augen dermassen viel Sinn macht, dass du es ebenfalls haben möchtest, um nicht in diesem erbarmungslosen Umfeld als Hauptmahlzeit der grossen, schwarzen Krähen zu enden.
Wie gesagt, die Wüste sei gnadenlos zu dir, sagen sie, und ein Teil, besser gesagt die Philosophie des Festivals ist, man hat für sich selbst zu Sorgen, in allen Belangen. Bei einer Runde Bier und Wein, geben wir uns dann das Ja-Wort, um nach 4 Tagen Vorbereitung den letzten Tag in San Francisco für etwas Sightseeing zu nutzen. Schönes Städtle, empfehlenswert 🙂

Tag 1 – San Fran – Reno
Bevor man losfährt, braucht man noch ein passendes Vehikel für diesen Trip. Im voraus buchten wir daher bei Apollo Motorhomes einen ziemlich grossen Camper, soll ja auch Platz für 4 Personen bieten, ne? Bevor jedoch ein Schlüssel in unsere Hände gelangte, durften wir ein 20 Minuten Video mit ersten Instruktionen über das Gefährt gucken, zum Glück gabs da free WiFi, sonst wären wir noch eingeschlafen. Danach gings dann an den Schalter mit unserer Reservierung und den Buchungsunterlagen. Schon lustig, bevor du das Gefährt, dass du in Amerika mietest, bekommst, geht’s eine Ewigkeit. Wenn die Kiste dann zurück kommt, interessiert sich niemand wirklich dafür, ob noch alles vorhanden ist. Zurück am Schalter: Ob wir eine Flip-Over-Versicherung möchten? Fragte uns die nette Dame. Nein, Danke. Wie wär’s denn mit einer Vollkasko? Ach, ist nicht drin im Paket? Ne, kostet nochmals 200$ extra. Nein, danke. So ging das dann weiter. Alles in allem hätten wir uns für ca. 1000$ zusätzlich versichern können. Wir mögen das Risiko, also kaufen wir 4 Rollen Toilettenpapier und die passende Spühlsubstanz dazu. Noch ein paar Unterschriften und die Kiste gehört uns.
Je näher wir dem Camper kamen, desto mehr fragte ich mich, ob es wohl eine gute Idee war, mich als Fahrer zur Verfügung zu stellen. Die Kiste ist wirklich gross, so richtig. 10 Meter lang, 2 Meter breit und richtig anfällig wenn es windet. Die ersten Gehversuche tätigen wir auf dem Parkplatz von Apollo Motorhomes, der Lenkeinschlag ist gering und es scheint mir, als wäre die Kiste noch grösser als von Aussen betrachtet. Trotz der Rückfahrkamera sollte es eine Herausforderung bleiben, das Gefährt ohne bleibende Schäden zu manövrieren.

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Wir fahren los, wuff! Noch immer sind wir ohne Fahrräder, welche neben genügend Wasser das absolute Must-Have am Festival sind. Es sollte sich bald heraus stellen, wie gross dieses Festival wirklich ist. Auf dem Highway nach Reno befinden sich Massenweise Gefährte, in welchen Frau und Mann für die kommende Woche nächtigen können. Noch besser war es in Front aller sich auf dem Weg befindenen Walmart Filialen. Amerikas Supermärkte für alles. Die Regale mit Babywipes, Wasser, Bier, Instant Food und Fahrrädern sind leer geräumt. Als nicht Wissender denkst du, dass die Amerikaner sich für einen bevorstehenden Notstand eindecken. Wir kommen gerade noch rechtzeitig, um uns mit den so wertvollen Fahrrädern auszustatten. Die Sicherheit, welche dir ein fahrbarer Untersatz für dieses Festival gibt, ist herrlich. Wir gehen nun davon aus – und es fühlt sich wirklich gut an – alles in unserem Camper für eine Woche kompletter Verrücktheit vereint zu haben.

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Tag 2 – Reno – BlackRockCity
Auf einem Parkplatz eines Casinos treffen wir uns zum Sonnenaufgang mit den wundervollen Menschen, mit welchen wir diese Woche verbringen werden, den weirdos united, zu welchen wir uns ab sofort auch zählen dürfen. Sie kommen aus Amerika, Schweden, Australien, Kanada, Israel und nun auch aus der Schweiz. Mit zwei PW’s und zwei Wohnmobilen bahnen wir uns den Weg über ein Abschnitt des Highways, um später eine Landstrasse zu befahren. 15 Kilometer vor der Wüste stehen wir das erste mal still. Was wir auf den Strassen von San Francisco nach Reno gesehen haben war nichts, aber wirklich nichts. Wir steigen auf das Dach des Campers und schauen uns um. Eine Flut von Fahrzeugen, ein endlos scheinender Strich, gemalt aus all den Vehikeln, welche in die Wüste pilgern. Es wird noch 8 weitere Stunden dauern, bis wir endlich unseren Platz in der – während des Festivals – zweit grössten Stadt in Nevada einnehmen werden. Das warten lohnt sich.

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Tag 3 – 11 – Burning Man

Auf Anfrage versuche ich gerne zu erklären, was wir erlebt haben. Habs in Buenos Aires versucht, es ist wirklich nicht einfach dies in Worte zu fassen, daher das Video, in welchem ihr einen Einblick in diese verrückte Welt bekommen könnt.

https://www.youtube.com/watch?v=FBAIXeXkQoA

Tag 12 – Reno

Fernweh, das erste Mal auf meiner Reise. Am liebsten wäre ich jetzt zu Hause. Ohne Käse, das klingt jetzt vielleicht blöd, war allerdings so. Bauz musste dann – wohl oder übel, für sowas hat man ja Freunde 😉 – meinem Gejammer standhalten und mich aufpäppeln, bevor wir die Wüste dann wenige Stunden später definitiv Richtung Las Vegas verlassen sollten. Eine weitere, unvorhergesehene Nacht in Reno sollte noch dazwischen kommen. 5 Sterne Bunker, richtige Betten, eine 30 Minuten Dusche, Casino im Erdgeschoss, AYCE Buffet im Ersten. Meine Güte, das musste jetzt noch sein, bevor die 8 Stunden Fahrt nach Las Vegas drin liegt. Die 30 Minuten unter der Dusche waren notwendig, versucht mal, nach einer Woche Wüste den ganzen Sand vom Körper zu bekommen. Das Zeug brennt sich förmlich in deine Haut ein. Hier kommen auch nochmals die Babywipes zur genaueren Erläuterung. Da wir während des Festivals sehr sparsam mit dem Wasser umgehen mussten, konnten wir uns eine richtige Dusche in den 8 Tagen leisten. An den restlichen Tagen kamen dann eben diese grandiosen Feuchttücher zum Einsatz. Funktioniert bestens, vielleicht nicht sehr umweltfreundlich, aber was will man machen. Auch das Buffet des Flamingo Hotels lässt unsere Augen nicht kleiner werden. Wir ernährten uns hauptsächlich von Instant Food, ausser unser Camp-Koch Jessie – gebürtiger Amerikaner – war gerade nicht im Volldelirium und fähig, seine Kochkünste zum besten zu geben. Fleisch, Fisch, Salate, Gemüse und Früchte en masse, Wahnsinn. Das tut jetzt richtig gut! Am nächsten Morgen gabs dann noch ein Abschiedsfrühstück mit den Weirdos, welche wir ab sofort auch als Familie bezeichnen. Herzlich angerichtet gab es Schokokekse und Orangensaft mit Champagner, in mit Schnäuzen verzierten Plastik Bechern, Breakfast for Champions, um es in den Worten von James Hunt zu sagen.

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Tag 13 – 17 – Las Vegas

Das Abenteuer Las Vegas konnte erst richtig beginnen, nachdem wir den gereinigten Camper wieder zurück gebracht hatten. Ach, was waren das für herrliche Stunden, in denen wir den Staub, welcher sich über acht lange Tage durch jede Ritze die der Camper hatte, vorgearbeitet hat, nun endlich entfernen durften. Teamarbeit war gefragt. Meine Kreditkarte war bereits mit 500$ belastet, im Falle dass der Camper nicht gereinigt zurück kommen würde. Falls doch, gibts die Moneten zurück. Da Apollo Motorhomes während der Zeit des Festivals mit Buchungsanfragen überrennt wird, und einige negative Erfahrungen gemacht wurden, wurde diese Kaution eingeführt.
So schrubbten wir was das Zeug hielt, arbeiteten akkurat wie Forensiker an einem Tatort, um die Kiste blitzen zu lassen. Die harte Arbeit sollte sich auszahlen. Als wir lässig auf den Parking Lot von Apollo in Las Vegas jetten, fällt uns allerdings noch ein, dass uns 4 Camping Stühle, ein Tisch und eine Leiter fehlen. Wir beschliessen, falls uns jemand danach fragen sollte, die nicht wissenden Trottel zu spielen. Soweit sollte es allerdings nicht kommen. Der junge Mann, welcher den Camper entgegen nimmt, fällt uns fast um den Hals. Wir bekommen Ghettofäuste und High-Fives für die Qualität, in welcher wir den Camper abliefern. Tatsächlich bekommen wir andere Modelle zu Gesicht, welche ebenfalls nach Burning Man zurück gekehrt sind. Wir verstehen den Mann. Unglaublich, aber wahr, da stehen Camper, bei welchen es sich nur schwer vorstellen lässt, dass diese je wieder vermietet werden können. So fällt es wohl auch nicht auf, dass ein wenig Material nicht zurück gekommen ist. Wir verlassen den Ort mit zufriedenen Gesichtern, 500$ mehr auf dem Konto und reinem Gewissens, als günstig konnte man den Spass ja nicht bezeichnen, also passt das für uns 🙂

Als erfahrener Las Vegas Mann freute ich mich sehr auf diese Stadt. Ein bisschen Gambling, Steaks und Sushi, gute Clubs und hin und wieder ein Bier. Es sollte nicht so kommen. Das lag weniger daran, dass vorhin genannte Aktivitäten nicht ausgeführt werden konnten, sondern am Kontrast zum Burning Man Festival. Um es kurz zu machen: Am Burning Man dreht sich alles um schenken und tauschen. Es existiert kein Geld. Alles ist gratis. Während sich in Las Vegas bekanntlich alles, aber auch wirklich alles ums Geld dreht. Es ist, als ob du mit deiner Badehose und den FlipFlops im Mount Everest Basecamp ankommst, du bist nicht darauf vorbereitet. Ist ja nicht so, dass ich das nicht wusste, aber es traf mich härter als angenommen. Ich fühlte mich wie Johnny Depp, als er George Young verkörperte und erst zu spät realisierte, was ihm einst sein Vater versuchte beizubringen: Geld ist nur Papier George. True that. Trotz diesen Umständen hatten wir auch hier eine tolle Zeit. Es sollten die letzten Tage unserer Reisegruppe in dieser Konstellation sein. Flo geht zurück in die Schweiz für eine Hochzeit, Bauz nach Ecuador und ich nach Buenos Aires.

… so long, bis bald Freunde, den Bericht aus Buenos Aires bin ich euch noch schuldig, vielleicht krieg ich das noch hin! Ich freue mich sehr auf meine Rückkehr, bis dahin geniesse ich allerdings noch meine verbleibende Zeit, bis bald!

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